Atradius Zahlungsmoralbarometer Osteuropa

Pressemitteilung

Atradius Zahlungsmoralbarometer: Schwierige Zeiten für Osteuropa und die Türkei

Die Spannungen im Russland/Ukraine-Konflikt und die geringe Wirtschaftsdynamik in der Eurozone wirken sich zunehmend auch auf die Zahlungsmoral von Firmen in Osteuropa und der Türkei aus. Das zeigt das aktuelle Zahlungsmoralbarometer von Atradius. Für die aktuelle Studie wurden rund 1.000 Unternehmen befragt.

2015 wird ein schwieriges Jahres für die Unternehmen in der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen, der Slowakei und der Türkei. „Das schwache Wirtschaftswachstum in der Eurozone sowie die geopolitischen Spannungen in Russland und der Ukraine üben in Kombination mit volatilen Finanzmärkten Druck auf die Konjunktur in vielen dieser Länder aus. Dadurch steigt das Risiko eines Wachstumsrückgangs. Das zeigt sich bei den überfälligen Forderungen, die auch 2015 auf einem hohen Niveau bleiben werden. Nur mit einem sorgfältigen Forderungsmanagement können Unternehmen ihre finanzielle Stabilität sichern“, so Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius.

Türkei ist Spitzenreiter bei Zahlungsausfällen 

Die befragten türkischen Unternehmen gehören mit 55,2 Prozent an gemeldeten offenen inländischen Forderungen am Fälligkeitstag zu den schlechtesten Zahlern. Davon waren 13,4 Prozent auch nach 90 Tagen noch nicht bezahlt und 2 Prozent fielen ganz aus. Im Studiendurchschnitt blieb 41,2 Prozent der inländischen Forderungssumme auch nach dem Fälligkeitstermin unbezahlt. 7,2 Prozent waren auch 90 Tage nach Fälligkeit noch offen und werden höchstwahrscheinlich zu Inkassofällen. 1,1 Prozent fielen ganz aus.

Zum Vergleich: In Westeuropa lag der Wert bei 40,2 Prozent. 7,6 Prozent der inländischen Rechnungen waren auch 90 Tage nach Fälligkeit noch nicht bezahlt. 1,2 Prozent mussten als Totalausfall verbucht werden.

Die schlechte Zahlungsmoral in der Türkei resultiert aus der wirtschaftlich angespannten Situation des Landes. Seit drei Jahren verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum stetig, die Exporte gehen zurück, die Inflation steigt ebenso wie die Arbeitslosigkeit weiter an. Die Türkische Lira hat allein in den letzten drei Monaten 20 Prozent an Wert verloren. Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht.

Triftige Gründe für verspätete Zahlungen

Fast 60 Prozent aller Befragten, die ihren inländischen und ausländischen Geschäftskunden Zahlungsziele gewähren, berichten, dass Kunden Liquiditätsschwierigkeiten als Grund für verspätete Zahlungen angeben. Noch häufiger wird diese Problematik von ungarischen Unternehmen genannt (78,6 Prozent). Zum Vergleich: In Westeuropa nannten 51,4 Prozent dieses Problem.

24,2 Prozent der Befragten in Osteuropa und der Türkei gaben als weiteren Grund die Zahlungsunfähigkeit der Kunden an, die sich entweder in Liquidation oder Insolvenz befanden, was auch auf das aktuell schwierige Geschäftsumfeld hinweist. In Westeuropa betraf das dagegen nur 18,5 Prozent der Befragten.

Unternehmen befürchten Handelsrückgang 

22 Prozent der Unternehmen in Osteuropa und der Türkei – insbesondere tschechische (36 Prozent) und polnische (25 Prozent) Befragte – sehen einen möglichen Rückgang des Handelsvolumens als derzeit größte Herausforderung für die Profitabilität ihrer Geschäfte. In Westeuropa stellte das Thema Kosten für 24,1 Prozent der befragten Unternehmen die größte Schwierigkeit in diesem Jahr dar.

Diese und weitere Ergebnisse aus dem aktuellen Atradius Zahlungsmoralbarometer für Ost- und Westeuropa stehen hier zum kostenlosen Download bereit.

Über Atradius

Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung, Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit mehr als 160 Büros in 50 Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen von 200 Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu schützen, wenn Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht bezahlen können. Atradius ist Teil der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), die in Spanien zu den größten Versicherern und weltweit zu den größten Kreditversicherern gehört.

Für weitere Informationen:

Atradius Kreditversicherung

Astrid Goldberg           

Pressesprecherin

Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210

E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com

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