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Presse & News

Studie: Fast jede zweite B2B-Rechnung zu spät bezahlt

Die Zahlungsmoral in Westeuropa verschlechtert sich.
  • In Westeuropa zeichnet sich ein Trend ab, Investitionen aufzuschieben oder zu stoppen.
  • Das zeigt die aktuelle Umfrage des Zahlungsmoralbarometers des Warenkreditversicherer Atradius für Westeuropa.
  • Im Rahmen der Umfrage wurden Unternehmen aus 14 Ländern – darunter Niederlande, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich, Belgien, Österreich – befragt.

 

Wien, den 24. Mai 2023 – Die Zahlungsmoral in Westeuropa verschlechtert sich. Insgesamt ist die Zahl verspäteter Zahlungen durch B2B-Kunden innerhalb der vergangenen zwölf Monate in Westeuropa durchschnittlich um 20 Prozent gestiegen. Zahlungsverzögerungen betreffen im Durchschnitt fast die Hälfte aller B2B-Verkäufe. In Österreich sind durchschnittlich 44 Prozent aller fakturierten B2B-Umsätze von Zahlungsverzögerungen betroffen.

„Die Lieferanten reagieren mit verschärften Kreditkontrollprozessen und kürzere Zahlungsfristen“, sagt KR Franz Maier, Generaldirektor Österreich, Ungarn und Südosteuropa von Atradius. „Das führt zu einer Verbesserung der Außenstandsdauer (Days Sales Outstanding, DSO), insbesondere im Stahl- und Metallsektor. Eine deutliche Verbesserung gab es auch bei den als uneinbringlich abgeschriebenen Forderungen, die sich im Chemiesektor halbierten und nun insgesamt vier Prozent aller B2B-Umsätze ausmachen.“

Allerdings: „Inflation und hohe Zinsen erschweren den Zugang zu Liquidität über den Kapitalmarkt“, sagt KR Franz Maier. „Bankdarlehen werden generell teurer und auch für Unternehmensanleihen sind die Zinsen deutlich gestiegen. Hinzu kommen verschärfte Kreditauflagen, da die Banken selbst sich ebenfalls gegen Zahlungsausfälle absichern wollen.“ Viele Firmen würden deshalb im Einkauf vermehrt auf die Beantragung von Handelskrediten setzen, da diese deutlich günstigere Konditionen bieten.

„Die Katze beißt sich in den Schwanz“

„Wenn jedoch die Lieferanten im gleiche Zuge ihre Konditionen zur Gewährung solcher Kredite verschärfen, beißt sich die Katze gewissermaßen in den Schwanz“, sagt KR Franz Maier. „Zahlungsverzögerungen bei den Abnehmern führen zu Liquiditätsengpässen bei den Lieferanten und die Sorge vor Zahlungsverzögerungen führt dazu, dass die Möglichkeit des Warenkredits zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen auf der Abnehmerseite eingeschränkt wird. Insgesamt führt dies letztlich zu erhöhten Insolvenzrisiken.“

Um der mangelnden Liquidität entgegenzuwirken, greifen die österreichischen Unternehmen laut Atradius-Studie auf verschiedene Maßnahmen zurück. Dazu gehören neben der Beantragung von Handelskredite die Beschaffung von Geld bei Investoren, die Suche nach externen Finanzierungsmöglichkeiten und die Verschiebung von Investitionsplänen.

Rückgang der Investitionen führt zu Wettbewerbsnachteil

„Insbesondere letzteres kann sich schnell negativ auf das Unternehmenswachstum und auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen auswirken“, sagt KR Franz Maier. Der Investitionsaufschub der Unternehmen sei nicht nur Anzeichen einer finanziellen Notlage, sondern könne auch zur Ursache weitreichender wirtschaftlicher Probleme innerhalb ganzer Branchen führen. Langfristige Maßnahmen, die für das Wirtschaftswachstum der Unternehmen von entscheidender Bedeutung seien – insbesondere Investitionen in erneuerbare Energien, Cybersicherheit und hoch qualifizierte Arbeitskräfte – blieben vorläufig aus.

Österreichische Firmen dennoch optimistisch

Dennoch: der Blick der österreichischen Firmen in die Zukunft ist nicht nur negativ. 64 Prozent der befragten Unternehmen gaben laut Atradius-Studie an, dass sie in den kommenden Monaten mit einem Anstieg der Nachfrage rechnen, wobei die großen Hersteller im Stahl-Metall-Sektor ein besonders positives Umsatzwachstum erwarten. 54 Prozent der Unternehmen in Österreich rechnen mit höheren Gewinnspannen im kommenden Jahr. Auch hier zeigte sich besonders die Stahl- und Metallindustrie sehr zuversichtlich. Die vollständigen Umfrageergebnisse finden Sie hier: 

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Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften, Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien und einer der größten Kreditversicherer der Welt. 

 

Für weitere Informationen:

Atradius Kreditversicherung

Niederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y Reaseguros

 

Astrid Goldberg  

Pressesprecherin

Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210

E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com


Stefan Deimer

Pressereferent

Telefon: +49 (0) 221 2044 – 2016

E-Mail:   stefan.deimer@atradius.com